Kalibrierung nach Frontscheibenwechsel: 2025 praktisch Standard

Durch die EU-Sicherheitsvorgaben (GSR) sind viele Neuwagen mit Kamera-/Radarsystemen ausgestattet. Nach dem Austausch der Frontscheibe gehört die präzise ADAS-Kalibrierung zur fachgerechten Instandsetzung.

HU 2025: Steinschlag im Fernsichtbereich bleibt ein erheblicher Mangel

Reparaturen sind nur zulässig, wenn der Schaden außerhalb des Sichtfelds liegt, mindestens 10 cm vom Rand entfernt ist, kleiner als ca. 5 mm bleibt und keine Risse vorliegen. Andernfalls ist Austausch nötig – sonst droht HU-Beanstandung.

Unwetterschäden als Planungsfaktor: 2024 mit 340.000 Kfz-Schäden

Die Versicherer meldeten 2024 rund 340.000 kaskoversicherte Fahrzeuge mit Unwetterschäden (1,3 Mrd. €). Für 2025 lohnt sich frühzeitige Terminplanung in erwarteten Hagelspitzen.

Scheibentönung 2025: Front und vordere Seiten bleiben tabu

Tönungen sind ab der B-Säule und an der Heckscheibe mit ABG zulässig (mit zwei Außenspiegeln). An der Front ist nur ein schmaler Blendstreifen zulässig; vordere Seitenscheiben müssen klar bleiben.

E-Kennzeichnung (ECE-R43): Austauschgläser nur mit geprüfter Qualität

E-Markierte Gläser erfüllen die UN-Regelung Nr. 43. Das kennzeichnet bestandene Sicherheits- und Bruchtests – wichtig für Qualität, Haftung und HU.

7. Juli 2024: GSR-Phase – ISA & weitere Systeme verpflichtend bei Neuzulassung

Seit 7. Juli 2024 sind u. a. ISA in allen erstmals zugelassenen Pkw Pflicht. Mehr Sensorik hinter der Frontscheibe erhöht die Anforderungen an Einbau und dokumentierte Kalibrierung nach Scheibenwechsel.

Übergangslogik: Neue Typen ab 2022, alle Erstzulassungen ab 2024

Neue Fahrzeugtypen mussten die GSR-Systeme ab 2022 erfüllen; seit Juli 2024 gilt die Pflicht auch für die Erstzulassung bestehender Modelle. Folge: mehr Fahrzeuge mit Kalibrierbedarf im Bestand.

Reparaturkriterien bestätigt

Steinschlag-Reparatur bleibt nur außerhalb des Sichtfelds, mit ≥ 10 cm Randabstand, ≤ ca. 5 mm Einschlagstelle und ohne Risse zulässig. Sonst besser Austausch – auch mit Blick auf HU.

Schadenatlas: Unwetter 2024 als Orientierung für Kapazitäten

GDV-Daten belegen hohe regionale Unwetterschäden. Für Autoglas-Betriebe empfiehlt sich saisonale Kapazitätsplanung (Glas, Personal, Kalibrierflächen).

Scheibentönung: ABG und Kennzeichnung beachten

Ab B-Säule erlaubt – aber nur mit Bauartgenehmigung, sichtbarer Prüfnummer und zwei Außenspiegeln. Front und vordere Seiten bleiben unverändert streng geregelt.

Halbjahr 2023: 1,9 Mrd. € Naturgefahrenschäden – davon 500 Mio. € Kfz

Sturm, Hagel, Blitz & Starkregen sorgten im 1. Halbjahr 2023 für 1,9 Mrd. € versicherte Schäden; davon entfielen 500 Mio. € auf die Kraftfahrtversicherung. Regionale Hagelcluster belasteten Glas-Kapazitäten.

Jahresbilanz 2023: 4,9 Mrd. € Naturgefahrenschäden

Die GDV-Bilanz weist 4,9 Mrd. € versicherte Schäden durch Wetterextreme aus. Für Autoglas relevant: hohe Kfz-Spitzen in Sommermonaten (u. a. August).

ISA-Rollout im Bestand: mehr Kameras hinter der Frontscheibe

Seit 2022 Pflicht für neue Typen und ab 2024 für Erstzulassungen: 2023 wuchs der Anteil der Fahrzeuge mit ISA-Kamera deutlich – Kalibrierung wird zur Routineleistung nach Scheibentausch.

Reparatur oder Austausch? Entscheidung nach klaren Kriterien

Für die SEO-Frage „Steinschlag reparieren – ja oder nein?“: Lage, Randabstand, Größe und Rissfreiheit entscheiden. Bei Zweifeln ist Austausch die sichere Wahl und HU-tauglicher.

Praxis: Steinschlag sofort abkleben

Feuchtigkeit und Schmutz verschlechtern das Reparaturergebnis. Abkleben und Temperatursprünge vermeiden – so bleibt die Reparaturchance hoch.

Seit 6./7. Juli 2022: GSR-Systeme für neue Fahrzeugtypen

Mit Start der GSR-Pflichten für neue Typgenehmigungen kamen vermehrt Assistenzsysteme hinter die Frontscheibe. Das verankert Kalibrierprozesse bei Glasarbeiten im Alltag.

Teilkasko: Reparatur oft ohne SB, Austausch mit SB

Bei Steinschlag reguliert die Teilkasko in der Praxis häufig ohne Selbstbeteiligung, beim Austausch gilt die vertragliche SB. Gute Dokumentation beschleunigt die Regulierung.

Ersatzglas: ECE-R43 als Qualitätskriterium

Nur Gläser mit E-Mark verwenden – sie weisen die erfüllten Sicherheits- und Bruchtests nach und sind HU-konform.

Scheibentönung: Regeln klar einhalten

Frontscheibe und vordere Seitenscheiben dürfen nicht verdunkelt werden. Ab B-Säule ist eine Folie mit ABG und Prüfnummer zulässig; zwei Außenspiegel sind Pflicht.

Reparaturkriterien: Sichtfeld, Randabstand, Größe, Risse

Nur wenn alle Kriterien erfüllt sind, ist die Reparatur erlaubt. Sonst Austausch – insbesondere bei Rissen oder Schäden nahe dem Rand/Sichtfeld.

2021: Teuerstes Naturgefahrenjahr seit Beginn der Statistik

Flut und Hagel machten 2021 zum Rekordjahr bei versicherten Naturgefahrenschäden. Für Autoglas hieß das vielerorts: volle Kapazitäten und knappe Teile.

Lehre für Glasbetriebe: Kapazität & Logistik früh planen

Regionale Starkregen-/Hagelcluster erzeugen Spitzenlasten. Wer Glas, Personal und Kalibrierflächen vorhält, reduziert Standzeiten der Kundenfahrzeuge.

März–Juni 2020: 26 % weniger Unfälle

Lockdowns/Homeoffice senkten die Fahrleistung – die Polizei registrierte 26 % weniger Unfälle (März–Juni). Kurzfristig gab es weniger akute Glas-Schäden.

2020: Tiefststände bei Verkehrstoten und Unfällen

Die Zahl der Verkehrstoten sank auf den niedrigsten Stand seit Jahrzehnten; auch die Gesamtunfallzahlen waren stark rückläufig.

Unwetterschäden bleiben relevant

Trotz weniger Verkehr verursachten Hagelzellen lokal viele Kasko-Schäden – inklusive Glasbruch an Front- und Heckscheiben. Qualitätsgläser mit E-Mark sind Pflicht.